Den Rahmen für die Projektgruppe bildet, so führte Dr. Thomas Wienhardt (Fotos: Ulrich Bobinger/pba) aus, eine Prognose der künftigen finanziellen Entwicklung im Bistum Augsburg. Danach könnte bis zum Jahr 2030 eine Finanzierungslücke von mehr als 180 Millionen Euro entstehen, da eine immer noch stark Kirchensteuer zahlende Babyboomer-Generation in den kommenden Jahren in Ruhestand geht und allein dadurch Kirchensteuereinnahmen signifikant sinken werden.
Das Ziel der Steuerungsgruppe: Einen Prozess zu gestalten, durch den die Kirche von Augsburg ihren Auftrag, den Menschen nahe zu sein, auch unter veränderten Rahmenbedingungen weiter erfüllen kann. Was so einfach klingt, das wurde im Vortrag von Thomas Wienhardt deutlich, erweist sich bei näherem Hinsehen als mühsame Detailarbeit. „Es ist nicht nur kompliziert“, so Thomas Wienhardt, „es ist auch komplex. Es gibt viele Player im Bistum, es ist breit und vielfältig, manchmal muss man auch nachjustieren – aber wir ringen um den bestmöglichen Weg.“
Das Leitbild und daraus sich ableitende strategische Ziele seien fertig, erläuterte der Projektleiter. Viele konkrete Themen seien im Blick auf 2030 noch umzusetzen – Entbürokratisierung, Aufgabe von Büroflächen zugunsten von mobilem Arbeiten, Aufgabe von Doppelstrukturen, Digitalisierungs- und andere Prozessoptimierungsmaßnahmen waren nur einige Punkte, die Thomas Wienhardt nannte.
Anschließend gingen die Delegierten in verschiedenen „Runden Tischen“ selbst in die Gruppenarbeit zu Schwerpunktthemen des Priorisierungsprozesses, wie zum Beispiel „Ehrenamt“, „Jugendarbeit“ oder „Zukunftsvisionen“. Was ist veränderungsbedürftig, wo könnte man etwas verändern – zu diesen Fragen wurde zum Abschluss der Vollversammlung intensiv diskutiert. Klar wurde: Der Priorisierungsprozess hat eine Dynamik, die möglichst alle an der Kirche von Augsburg interessierten Menschen erfassen soll – und die kein Enddatum hat.