Die Kirche ist an vielen Orten im Aufbruch. Was lässt diesen Aufbruch gelingen? Wie kommen neue, vielleicht auch ungewöhnliche Aufbrüche bei den Menschen an? Eine Studienfahrt, organisiert von der Gemeindeentwicklung und der Abteilung Pastorale Grunddiente, führte zu 7 Gemeinden in Deutschland, die neue Wege der Pastoral in der Praxis ausprobieren.

Die Motive für die Fahrt

Die Motive der 10 Teilnehmer an dieser Fahrt waren unterschiedlich. So wollten manche Ideen für konkrete Bauvorhaben in der eigenen Pfarreiengemeinschaft bekommen, anderen war es wichtig, direkt mit den Teilnehmern und Verantwortlichen in diesen wachsenden Gemeinden zu sprechen und dann wollten alle den Aufbruch mit eigenen Augen sehen und sich so wieder Kraft für die tägliche Seelsorge holen.

Gemeinsamkeiten sind sichtbar

1. Die intensive Auseinandersetzung mit der Zielgruppe.

  • Komme mit deiner Zielgruppe ins Gespräch
  • Erarbeite das Projekt nicht für – sonder mit deiner ZielgruppeBeispiel aus der Studienfahrt „Zeitfenster in Aachen“
    Junge Erwachsene werden gezielt eingeladen, ihren Gottesdienst zu gestalten. Es kamen sehr unterschiedliche Wünsche wie zum Beispiel: moderne Musik, mit dem Prediger ins Gespräch kommen, Ruhe nach der Predigt, Fürbitten einbringen können… Die Umsetzung im Gottesdienst: Nach der Predigt werden verschiedene Orte angeboten. Manche Teilnehmer gehen zum Prediger, andere schreiben Fürbitten, die dann von den Organisatoren vorgelesen werden, andere genießen die Ruhe bei leiser Musik…

2. Andocken

  • Schaffe Möglichkeiten wie die Zielgruppe in der Pfarrei „andocken“ kann
  • Gestalte die Angebote so, dass sich die Teilnehmer „zu Hause“ fühlenBeispiel aus der Studienfahrt „Beymeister in Köln“
    An welchen Orten halten sich die Menschen auf, die wir ansprechen wollen? Wie kommen wir mit diesen ins Gespräch und was bieten wir bei diesem Gespräch für Getränke an? Diese und andere Überlegungen standen am Anfang – umgesetzt wurde das Vorhaben dann mit einem bequemen Sofa und einem perfekten Kaffee für die Gäste. Aus diesem Projekt ist eine „Wohnung“ geworden, die von der Zielgruppe mit renoviert wurde und zur Begegnung und zum Gespräch mit und über Gott einlädt. (In ähnlicher Form wurde dieses Projekt von der Pfarrei St. Lorenz in Kempten durchgeführt: Hier wurde es die „rollende Kirchenbank“ genannt).

3. Qualität

  • Musik muss wie Musik klingen
  • Von der Predigt bis zum Ambiente muss alles „richtig gut“ seinBeispiel aus der Studienfahrt „Creative Kirche in Witten“
    Nur nach einer Aufnahmeprüfung mitspielen in einer Kirchenband? Kaum jemand konnte sich vorstellen, dass das ein Weg ist um genügend Begeisterte zu gewinnen. Und doch, genau dadurch wurden bis zum heutigen Tag hunderte Sänger und Musiker gefunden. „Ein guter Musiker möchte mit guten Musikern zusammenspielen“ das ist die Überzeugung bei der Creativen Kirche. Aber damit ist es den Organisatoren noch nicht genug. Ein Jahr lang bekommt jeder einen professionellen Coach zur Seite um sich weiter zu entwickeln.

4. Nicht für alle aber für jeden

  • Konzentration auf ein (wenige) Milieus
  • Die Vielfalt der Begegnungen schafft Platz für jedenBeispiel aus der Studienfahrt: Zukunftsweg Erzbistum Köln
    Ein Angebot für jeden ist ein Angebot für niemanden. Auch im Erzbistum Köln wird intensiv überlegt, wie die Zukunft der Pastoral aussehen kann. Dabei legen die Verantwortlichen ihr Augenmerk darauf, dass das einzelne Angebot möglichst genau auf die Teilnehmer abgestimmt ist – dass aber die Vielfalt der Angebote jeden erreicht. Die Kooperation zwischen und innerhalb der Seelsorgeräume ist wesentlich, um diese Aufgabe zu meistern.

5. Dran bleiben

  • Rechnen Sie mit deutlich weniger Teilnehmern bei der zweiten Veranstaltung
  • Ein gutes Konzept muss dauernd weiterentwickelt werdenBeispiel aus der Studienfahrt: Zeitfenster in Aachen
    Von einem Frühstück in einem Pfarrsaal entwickelte sich ein Frühstück für Bedürftige. Durch eine intensive Analyse wurden verschiedene Gottesdienstformate entwickelt, die Songwriter Church entstand – verschiedene Aktionen in der Stadt schlossen sich an und wurden mit den bestehenden Angeboten verknüpft. Manches besteht weiterhin parallel, manche Angebote wurden verändert oder aufgegeben. Interessant ist, dass für und durch diese Entwicklungen neue Mitarbeiter gewonnen wurden und sich die Organisatoren von bekannten Mitarbeitern bewusst verabschiedet haben.

Auf der Homepage www.kirche-entwickeln-beraten.de finden Sie Informationen, wie Sie auch in Ihre Pfarrei weiterentwickeln können. Dieser neue Ansatz wird weltweit „fresh X“ genannt.
Die Gemeindeentwicklung unterstützt Sie gerne!

Wichtig: Eine weitere Studienfahrt wird vom 31. August bis zum 06. September 2019 nach London und Umgebung angeboten. Weitere Informationen finden Sie hier: FreshX-London-England Flyer.pdf